Verbindungsachse A 20 stärkt regional und international

Flensburg/Kiel/Hamburg/Stade/Bremen/Oldenburg, 05.04.2022 – Die A 20 ist mehr als eine Autobahn. Kurz vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein sprachen die sechs an der geplanten Trasse der A 20 liegenden Industrie- und Handelskammern mit Expert*innen aus dem In- und Ausland und erfuhren von den verkehrspolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen Pro- und Contra-Argumente. Es zeigte sich, dass die A 20 ein Europa verbindendes Infrastrukturprojekt mit großen Chancen für die Wirtschaft Norddeutschlands ist.

Als internationale Verbindung verknüpft die A 20 einen immer wichtiger werdenden Wirtschaftsraum, der von den Niederlanden bis nach Skandinavien und ins Baltikum reicht. Gleichzeitig ist sie eine Ost-West-Magistrale für Schleswig-Holstein und Norddeutschland und entfaltet Wirkung im gesamten überregionalen Fernstraßennetz.

Die Bedeutung der A 20 als europäische internationale Verbindung hoben Vertreter aus den Niederlanden und Dänemark hervor. Günter Gülker, Geschäftsführer der Deutsch-Niederländischen Handelskammer in Den Haag, erklärte: „Die Weiterführung der A 20 in Richtung Westen verbessert die Anbindung Norddeutschlands zu den Niederlanden, dem zweitwichtigsten Handelspartner der Bundesrepublik. Sie wird damit zur wichtigsten Ost-West-Verbindung der Nord- und Ostseeanrainerstaaten und verkürzt die Reise- und Transportzeiten deutlich.“

Sein Kollege Reiner Perau von der Deutsch-Dänischen Handelskammer berichtete aus Kopenhagen: „Aus Sicht der dänischen wie auch insgesamt der skandinavischen Volkswirtschaften ist die A 20 ein sehr wichtiges Projekt. Ein großer Teil des gesamten Güterverkehrs zu Lande zwischen dem europäischen Kontinent und Skandinavien passiert den Großraum Hamburg. Mit der Eröffnung des Fehmarnbelttunnels Ende des Jahrzehnts werden die Verkehre nochmals zunehmen. Entsprechend hat die A 20 eine große Bedeutung für den innereuropäischen Austausch.“

Zukunftsweisende Verkehrsverbindungen wie die A 20 entlasten stark frequentierte Bundes- und Kreisstraßen und sparen im Vergleich zu früheren Routen CO2-Emissionen.

Holger Matzen, Vorstand der Logistik Initiative Schleswig-Holstein

In der Diskussion mit den verkehrspolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen wurde der geplante Verlauf der A 20 unterschiedlich bewertet. Sie führe zu weit an Hamburg und weiteren Zentren vorbei, so dass regionalwirtschaftliche Aspekte eher nicht zu erwarten seien, so eine Ansicht. Dem entgegen stünden aber Chancen für die Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg, vorhandene Wirtschaftsagglomerationen wie die Gesundheitswirtschaft in und um Bad Segeberg besser anzubinden, aber auch von der Trasse weiter entfernte Ansiedlungen wie zum Beispiel die geplante Batteriefabrik in Heide. Sie alle würden von einer hochwertigen Ost-West-Verbindung durch Schleswig-Holstein samt weiterer Querung der Elbe profitieren. Investitionen könnten jedoch im Sand verlaufen, wenn die A 20 nicht gebaut würde.

Generell hätten Autobahnen auch die Wirkung, Verkehre auf einer Achse zu konzentrieren. Das entlaste die Gemeinden am geplanten Verlauf der A 20. Dieses Argument wurde aus dem Publikum auch für die niedersächsische Elbseite unterstützt, wo durch die A 20 eine Entlastung der B 73 von Hamburg nach Stade erwartet werde. Mehrfach angesprochen wurde die Verkehrssituation in Bad Segeberg, für die eine Lösung gefunden werden müsse.

Holger Matzen, Vorstand der Logistik Initiative Schleswig-Holstein, sagte dazu: „Zukunftsweisende Verkehrsverbindungen wie die A 20 sichern uns verbesserten Verkehrsfluss, entlasten stark frequentierte Bundes- und Kreisstraßen und sparen im Vergleich zu früheren Routen CO2-Emissionen. Unterstützt wird dies durch alternative, klimaneutrale Kraftstoffe und durch den verstärkten Einsatz von umweltschonenden Bauverfahren. Diese leistungsstarke Verkehrsader wird die Wirtschaft in Schleswig-Holstein stärken und neue Ansiedlungschancen mit sich bringen. Zudem befreit sie insbesondere die Westküste aus ihrer bisherigen Insellage und eröffnet damit Chancen für eine Energiewende.“

Deutlich wurde, dass auf den Ausbau aller Landverkehrsträger gesetzt werden müsse, also Straße, Schiene und Wasserstraße, um die Verkehre der Zukunft bewältigen zu können. Uneinheitlich wurde jedoch die Gewichtung gesehen. Auf der einen Seite könne ein Güterzug rund 50 Lkw ersetzen, auf der anderen Seite sei der Lkw flexibler als die Bahn. Verkehre unter 300 Kilometer Entfernung seien auf der Bahn nicht wirtschaftlich darzustellen, außerdem seien Bahnanschlüsse für kleinere Betriebe nicht finanzierbar. Dass Planungen künftig stark beschleunigt werden müssen, wurde dabei sowohl von der Politik als auch aus dem Publikum gefordert.

IHK Schleswig Holstein

Die IHK Schleswig-Holstein ist die Arbeitsgemeinschaft der IHKs Flensburg, Kiel und Lübeck. Die IHK Schleswig-Holstein ist der zentrale Ansprechpartner für alle Fragestellungen zum Thema Wirtschaft, die mehr als nur regionale Bedeutung haben. Zu diesen Themen bündelt sie die Meinung der drei IHKs in Schleswig-Holstein, so dass diese gegenüber Politik und Verwaltung mit einer Stimme für die Wirtschaft im Lande sprechen. Die IHK Schleswig-Holstein nimmt die Interessen von 175.000 Unternehmen mit rund 750.000 Arbeitnehmenden wahr.

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Karsten von Borstel

IHK Schleswig Holstein

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